Guido Berlino
Der Barde mit der Punkrock-Seele
Natural born rebel: Guido Berlino
Viva la Rockolution mit Schabernack
Als dieser Protagonist gepflegter Unterhaltung vor geraumer Zeit das Licht der Welt erblickte, waren seine ersten Laute nach dem Morsklapps “Rock’n’Roll” und “Revolution!”
Zumindest stellt man es sich szenisch unweigerlich so vor, wenn man sich eingehender mit dem künstlerischen Werk des Musikers Guido Berlino befasst. Der Mann muss ein “natural born rebel” sein. Geht gar nicht anders!
Vor Jahren irgendwo aus den Nebeln des Nordens Westdeutschlands in den (mittel)tiefen Osten nach Berlin verschlagen worden, stellt sich der lässige Blonde den Ungerechtigkeiten des Lebens entgegen — singend!
Gegen die großen und die kleinen Ungerechtigkeiten. “Denn irgendwas ist immer”, besingt der Rockrebell die nicht immer coole Realität. Und da die Welt neben vielen lieben Miterdlingen leider auch jede Menge Arschgesichter beherbergt, hilft am Ende stets nur eines: Contenance und Rock’n’Roll!
Guidos Verbündete gegen miese Vibes und komplett schräge Verpeilungen in der Time-Line des im Großen und Ganzen gar nicht so üblen Universums sind seine Gitarre und ein nicht versiegen wollender frecher Wortwitz. Motto: “Positiv denken! Wir kriegen das schon hin! Schließlich sind wir Meister unserer Selbst!” Natürlich gesungen und mit fetten Riffs unterstrichen!
Der Mann mit der Struwelfrisur und dem zuweilen leicht verknautschtem Blick ist eher nicht geneigt, das oft zitierte sprichwörtliche Blatt vor den Mund zu nehmen. Guido Berlino sagt und singt, was er denkt. Das Fett, welches der, die, das ein oder andere da melodiös wegbekommt, spritzt ganz ordentlich. Und auch wenn’s immer irgendwie ziemlich charmant rüberkommt: Dieser Rebellenbarde hat mehr Punkrock in seiner Seele als manche Promi-Punk-Oldies mit Plattenmillionen auf dem Bankkonto.
“Komm lass uns leben, egal was sie reden” singt Guido. Dabei wird er von seinen G-Hilfen unterstützt, einer Band mit wechselnder Besetzung.
Letztzitierter Refrain entstammt der Hymne aus einer hochgradig unlustigen Zeit. Inzwischen ist’s zum Glück vorbei mit dem Kontaktverbot und auch dem Gutgläubigsten dämmert’s inzwischen: “Es gibt ein Dasein vor dem Tod!” Dies muss selbstverständlich gebührend gefeiert werden! Beispielsweise mit (veganem) Himbeereis zum Frühstück und Rock’n’Roll im Fahrstuhl.
Hoffnungslos verzückt ist er zum Glück noch nicht, der Guido Berlino, aber immer glücklich unterwegs mit der künstlerischen Berg- und Talbahn hin zu neuen Schabernack-Gefilden. Buchbar ist die rebellische Show als Solo-Act, Duo oder mit Band.